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Die Idee der objektiven Kraft einiger archetypischer Musikstrukturen als TrĂ€ger des kollektiven UnterbewuĂtseins, die er aus der Psychologie
von C. G. Jung herleitete, beschĂ€ftigte ihn schon in seinen ersten Kompositionen. Er behandelte sie dann auch theoretisch in der Aufsatzreihe âThe Study of Musical Archetypesâ (u.a. BeitrĂ€ge ĂŒber Zahlensymbolik,
Repetition als musikalisches Bauprinzip, Geburt/Tod-, Yin/Yang-Archetypen; 1979-87). 1969-85 wurde er mit sieben Preisen des rumÀnischen Komponistenverbands, mit dem Preis "George Enescu" der rumÀnischen Akademie
und des Rundfunks fĂŒr kompositorische oder musikologische Werke ausgezeichnet. Nachdem er 1983 aus politischen GrĂŒnden aus dem Institut entfernt worden war, arbeitete er als Redakteur bei der Fachzeitschrift Muzica des
rumĂ€nischen Komponistenverbands, dann als Kunstwissenschaftler am Institut fĂŒr Kunstgeschichte (1984-87) bis zu seiner Emigration. Seit 1987 lebt er in Deutschland, 1989-91 erhielt er ein Thyssen-Stipendium am Institut fĂŒr vergleichende Musikstudien und Dokumentation Berlin/West,
wo er eine Computer-Simulation der Improvisationen traditioneller Musik erarbeitete (der rumÀnischen bucium-Musik) und des arabischen taqsim. 1991-94 war er Mitarbeiter im Bereich der Ethnomusikologie an der Freien
UniversitĂ€t Berlin. Daraus ging das Buch "Improvisation in der rumĂ€nischen traditionellen Tanzmusik" (Eisenach 1994) hervor. 1967 wurde in Bukarest âMotive Maramureseneâ fĂŒr Orchester (1962)
uraufgefĂŒhrt. Das Werk erfreute sich eines groĂen Erfolgs wegen eines neuen, unkonventionellen Gesichtspunkts in der Verarbeitung folkloristischer Elemente. Die symphonischen Werke des Zyklus âJocuriâ [Spiele] (1962/75)
zeigten scheinbar ein groĂes Interesse an einigen Strukturen der rumĂ€nischen Volksmusik. TatsĂ€chlich aber betrachtete Georgescu die Folklore auf der Suche nach primitiven, elementaren Strukturen, als Komponente eines
musikalischen Palimpsests. Dies geschieht meist in einer statischen Musikform, die sich auf mehreren, fast unabhĂ€ngigen Ebenen entfaltet - eine Idee, die Georgescu spĂ€ter auch theoretisch reflektierte (âConsidĂ©rations sur
une âmusique atemporelleâ", 1979). In seinem zweiten symphonischen Zyklus âModelsâ (1967/73) geht es ĂŒberwiegend um das kontemplative Betrachten eines Musikarchetyps. Seine Oper âModel Mioriticâ fĂŒr 4
Solisten, 2 Chöre, 2 Orchester und Tonband (eigenes Libretto nach Volkstexten, 1973; UA. Cluj-Napoca 1975 nach einem ersten Verbot 1973), die diese Periode abschlieĂt, basiert auf der rumĂ€nischen Volksballade âMioritzaâ,
die in mehreren Varianten gleichzeitig dargestellt wird. Das Oeuvre des bis zu seinem Tod 1965 kaum bekannten rumÀnischen Malers Ion Tuculescu (von Kritikern als "neo-primitivistisch" und
"dekorativ-expressionistisch" bezeichnet) bildete ein anderes, diesmal sichtbares Korrelat seiner damaligen Musikprinzipien, u.a. in seinem Zyklus âHommage to Tuculescuâ (1975/82), der aus drei Symphonien besteht.
Die âEight Static Compositionsâ fĂŒr Klavier und Tonband zeigten durch ihre repetitive Form und systematische Verwendung von Konsonanzen schon 1968 eine wichtige Ănderung in seiner Musik. Im Zyklus âHommage to Piet
Mondrianâ (acht Streichquartette mit Tonband, 1980-2003) fĂŒhrte er diese Tendenz weiter. 1980 entstanden die ersten elektronischen Kompositionen, auch als ambientale Musik gedacht (fĂŒr Ausstellungen oder als
Hintergrundmusik fĂŒr KonzertauffĂŒhrungen seiner Streichquartette), wie z.B. der Zyklus âAtemporal Studiesâ (1980/87). Diese Musik hatte auch einen therapeutischen Beruhigungseffekt zum Ziel. Seit 1985 verwendet er in
seiner Arbeit konsequent den Computer. 1987 wurde im Rahmen des rumĂ€nischen Komponistenverbandes âSignesâ (12 KlavierstĂŒcke mit Tonband) vorgestellt. Erstmals in RumĂ€nien bestand das Tonband hier ausschlieĂlich aus
einer computergenerierten Musik. Zu seinen letzten Werken gehören die âKontemplativen PrĂ€ludienâ fĂŒr Orgel (1991-2000), die Kantate "Et vidi caelum novum" fĂŒr 12stimmigen Chor und Orchester (1996) sowie
verschiedene Werke, die 2000 fĂŒr die Ausstellungen des Berliner Malers Christoph Niess geschrieben wurden. Ebenfalls von der Zusammenarbeit mit Christoph Niess stammen die ersten Filme (âNordSeeHorizonteâ,
âSilberklangâ), BeschĂ€ftigung, welche dann konsequent weitergefĂŒhrt wurde (âSlidingâ,âCorona Borealisâ,âCrystal Silenceâ). Nach seiner RĂŒckkehr nach RumĂ€nien in 2007 wurden dort neue Werke aufgefĂŒhrt, u.a.
âDialog mit D Mollâ, âStudie zu Columna Infinitaâ (fĂŒr das Ensemble ARCHAEUS geschrieben), âA-Moll-Obsessionâ (fĂŒr das Ensemble DEVOTIOMODERNA), Streichquartette (Ensemble FLORILEGIUM), sowie andere StĂŒcke vom
Ensemble CONTRASTE oder vom Streichquartett ARCADE.
http://www.composers21.com/compdocs/georgesc.htm
http://www.enescu.de/prs/ps.php?lang=en&c=georgescu
http://www.kubiss.de/BILDUNG/INFO/musikhochschule/marbe/musiker/Georgescu.htm
http://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2007/425.html
http://www.vinyl-collector.com/records/lp/2105-Dan%20georgescu-Corneliu-Model%20mioritic-Electrecord/
http://www.schott-musik.de/shop/Leihwerke/orchester/1670740/show,151986.html
http://www.presse.uni-dortmund.de/medieninformationen/archiv_newsmessage.jsp?oid=2525
http://www.romlit.ro/naltul_cer_al_muzicii_romneti_-_interviu_cu_corneliu_dan_georgescu
http://www.enescusociety.org/symposium/2007/participants.php
http://www.ucmr.org.ro/listMembri.asp?CodP=3335&TipPag=fil
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